Kölnische Rundschau – Dienstag, 20. März 2018

Kölnische Rundschau, 20. März 2018

Von Christopher Dröge

Bekenntnis zu kölschen Tön‘

Detleff Jones war mit siebenköpfiger Band in der Heimat zu Gast

Fast ein wenig zu klein wirkte die Bühne in der Scheune des Altenberger Hofs für den Auftritt des Liedermachers, Sängers und Komponisten Detleff Jones – denn dieser war mit siebenköpfiger Live-Band und aufwendiger Bühnenbeleuchtung angereist, die ohne weiteres auch eine größere Halle hätten ausfüllen können. Auch für Jones war der Auftritt etwas Besonderes, denn der heute in München lebende Musiker ist in Köln aufgewachsen und trat an diesem Abend zum ersten Mal mit Band in seiner Heimatstadt auf.

„Das ist sehr emotional für mich, deswegen bin ich heute auch ein wenig nervöser als gewöhnlich“, gab er unumwunden zu. Auf der Bühne war davon nichts zu merken: Versiert und mit großer Geste zogen Jones und seine Band, darunter Andreas Keller von der Spider Murphy Gang, das Publikum in seinen Bann. Man merkt, dass Jones nicht viel übrig hat für die aktuell geltenden Konventionen der Pop-Musik – er orientiert sich vielmehr an den großen musikalischen Entertainern der 1960er Jahre, vor allem die Bewunderung für Udo Jürgens ist ihm anzuhören. So bestand die Mehrzahl der Stücke aus schwelgerischen Balladen, die das ganz große Gefühl beschworen. Doch Jones hat auch kritische Töne im Repertoire: So nimmt er in einem Stück vor dem Hintergrund des Klimawandels den grassierenden Konsumwahn aufs Korn. Schließlich kündigte er einen Song an, den er nach eigener Aussage „vor 20 Jahren geschrieben und bis heute noch niemals live gespielt hat“. Darin geht es um seine Liebe zu den „Kölschen Tön“.

In der Pause zeigte sich Jones schließlich gelöst und entspannt. „Köln ist meine Heimat, ich habe viele Freunde hier, von denen wahrscheinlich nicht wenige hier sind. Deshalb ist es auf jeden Fall ein besonderer Auftritt“, betonte er noch einmal.